STIGMATA

 

Wozu Körper und Geist eines Menschen
in der Lage ist, zeigen die Leidensmale Christi an wenigen Personen
in der Geschichte. Die Stigmata.

Die berühmteste Person ist wohl Franz
von Assisi, neben der in Deutschland weithin bekannten Nonne
Katharina von Emmerick  aus Dülmen.

Obigen gemeinsam ist das lang
zurückliegende Zeitalter, wo die Wissenschaft des menschlichen
Geistes weder in Begriff war sich zu entwickeln noch der
medizinischer Sachverstand aus gesicherten Erkenntnissen, Notierungen
und Forschungen  zudem religiös unverklärt, nennenswert Einfluss
auf die Beschreibungen der Stigmata nehmen konnte.

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Die letzte mir bekannte stigmatisierte
Person, welche unter heutigen fachärztlichen Sachverstand beurteilt
wurde, ist die bayrische Magd Therese Neumann, genannt Resl . Sie
starb 1962 und hatte ziemlich genau 36 Jahre jeden Freitag diese
Stigmata.

Laut  Augenzeugen durchschritt sie
nicht nur äußerlich an den Wunden und dem Blutverlust erkennbar,
sondern auch im Schmerzempfinden , der Qual, den Leidensweg Christi
von der Geißelung, der Dornenkrone, über den Kreuzweg zur
Richtstätte, bis hin zur Kreuzigung. Diese Beschreibungen gelten
grob für alle stigmatisierten.

Im Einklang mit ihrer eidesstattlichen
Aussage 1953 vor einer bischöflichen Kommission, so sieht es auch
der Psychologe Gerd Overbeck, erkrankte sie anschließend, kurz nach
dem  Löschen eines Brandes des Nachbargehöftes 1918, wo sie ihrer
Aussage nach übermächtiges geleistet hat und daher anschließend
gelähmt wurde und wenig später medizinisch hoffnungslos Erblindete.
Der Meinung des Psychologen zusätzlich nebenher aber noch
Herzensleid hatte, sei sie doch verliebt in den Bauernsohn gewesen,
so die Gerüchte, und sie, eine tief religiöse Frau, diesen Brand
als mahnendes Gotteszeichen- oft auch allgemein für mangelnde
persönliche Keuschheit aufgefasst - empfand.

Frappant ist ihr Heilungsprozess,
wieder aus eben der religiösen Tiefe ihres Geistes. Am
Seligsprechungstag der Therese von Lisieux konnte sie wieder sehen. 2
Jahre später, am Tag  der Heiligsprechung, konnte sie plötzlich
wieder laufen.

Die Stigmata, die sie später bekam,
allerdings behielt sie ein Leben lang.

 

Hier zeigt sich meines Erachtens
deutlich wie mächtig sich doch die innere Vorstellung und religiöse
Geisteshaltung den Körper gesundheitlich beeinträchtigen, aber
auch wieder genesen lassen.

Und so auch die Glaubensrichtung. Zum
Beispiel sind in orientalischen, meist muslimischen Ländern
Stigmata so gut wie unbekannt.